Mittwoch, 14. Juli 2010

Die Stadtentwicklung von Montabaur


Das Stadtarchiv von Montabaur verfügt über eine Reihe alter Stadtpläne, mit deren Hilfe sich die Stadtgeschichte in ihrer räumlichen Entwicklung nachvollziehbarer machen läßt. Jedoch gibt es bisher keine regelrecht geschriebene Stadtentwicklungsgeschichte, die uns naheführt, wie Stadtteil um Stadtteil hinzu kam oder wie die Gebietsflächen des derzeitigen Stadtraumes aufgefüllt worden sind.



Ein Behelf kann zunächst die Orientierung an den historischen Wegen in die Stadt und aus der Stadt heraus sein. Dabei ist zu beachten, daß es Nebenwege gab und Überlandstrassen, die als überregionale Handelsrouten genutzt wurden.



Von der Sauertalstraße und dem Steinweg wird gesagt, daß sie die Funktion einer sehr alten Durchgangswegung hatten. Von Limburg kommend fuhr man zur Sauertalstraße und bewegte sich dann über einen steilen Weg auf einer Rampe hinauf zum Großen Markt vor dem Rathaus. Von dort konnte man über den Steinweg aus der Stadt durch ein Stadttor nach draußen gelangen, um anschließend in Richtung Koblenz aufzubrechen.



Pfade, die durch Nebentore aus der ummauerten Stadt in die Dörfer gingen, gab es etliche. So soll es deswegen eine Stadtpforte am Hinteren Rebstock und an der Peterstorstraße gegeben haben. Einlässe gab es auch anderswo.



Ab einer gewissen Zeit verlor der Steinweg als Ausfallsstraße seine Bedeutung, weil über die Kirchstraße hinaus durch das erweiterte Peterstor eine Chaussée nach Coblenz verlief. Die Koblenzerstraße erinnert noch an diese, auch inzwischen schon sehr alte Trasse, auf der ein Postweg verlief, auf dem regelmäßiger Postverkehr mit Personenkutschen unterhalten wurde. Am derzeitigen Waldanfang in der Nähe des Spießweihers läßt sich noch ein Teilstück der historischen Chaussée auffinden.







Die Eintragungen wurden auf einem Plan vom Jahre 1927 gemacht.

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